Hyperscaler gefragt wie nie...
Warum ist IT-Outsourcing für Unternehmen sinnvoll? Welche Herausforderungen kann IT-Outsourcing lösen? Mittelstand Heute mit Tipps am Beispiel Cloud-Migration.
Warum ist IT-Outsourcing für Unternehmen sinnvoll? Welche Herausforderungen kann IT-Outsourcing lösen? Mittelstand Heute mit Tipps am Beispiel Cloud-Migration.
Von zahlreichen Geschäftsprozessen bis hin zu ganzen Geschäftsmodellen: Soll im großen Stil digitalisiert werden, geraten selbst die robustesten Unternehmen an ihre Grenzen. Sollen immer neue Investitionen in die eigene IT-Infrastruktur mit dem kontinuierlich steigenden Ressourcen-Bedarf von Unternehmen Schritt halten, explodieren unweigerlich IT-Budgets.
Konkret bedeutet das: Neue IT-Services, digitale Geschäftsmodelle, ein ambitionierter Ausbau von Datendiensten und eine Vernetzung über die gesamte Wertschöpfungskette: All dies sorgt für nie endenden Hunger nach Storage- und Computing-Kapazitäten gepaart mit Bandbreite im Rechenzentrum. Zugleich steigt der Personalaufwand, wenn die immer komplexere IT-Landschaft vollständig in Eigenverantwortung betrieben werden soll: Wartung, Sicherheit, Backups, Updates und andere Verpflichtungen von Unternehmen kosten Zeit, Budget und bergen die Risiken möglicher Fehler. Mittelstand Heute erklärt, wie IT-Outsourcing vor allem beim Thema Cloud Migration helfen kann und wo Anbieter ansetzen.
Beim IT-Outsourcing lagern Unternehmen IT-Leistungen, die bisher intern erbracht wurden, an einen externen Dienstleister aus. Solche IT-Dienstleister (Service Provider) übernehmen beim Outsourcing dann beispielsweise Aufgaben wie Hosting und Cloud-Services, entwickeln aber auch Software oder beraten und begleiten bei zu digitalisierenden Prozessen.
Während der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Cloud-Computing stark gestiegen. Neben den offensichtlichen Zuwächsen bei SaaS-Anwendungen für Kommunikation und Zusammenarbeit gaben 76 Prozent an, Hyperscaler wie Microsoft Azure und Amazon Web Services stärker nutzen zu wollen. 91 Prozent wollen ihre Cloud-Strategie noch einmal neu überdenken. Überhaupt hat die Corona-Pandemie den Bedarf nach neuen IT-Lösungen weiter vergrößert. Viele Unternehmen haben geplante Projekte zur digitalen Transformation vorgezogen oder erst neu angestoßen. Dabei geht es häufig um Lösungen für den digitalen Vertrieb, für die flexiblere Zusammenarbeit der Mitarbeiter oder für mehr Business Intelligence.
Viele Unternehmen in Deutschland betreiben ihre Infrastruktur bisher in Eigenregie oder mieten physische Server in einem Rechenzentrum. Was bei statischem oder linear wachsendem Bedarf und langfristigem Planungshorizont bisher immer gut funktioniert hat, reicht für die Zukunft oft nicht mehr aus. Das Dilemma der IT-Verantwortlichen: Steigender Aufwand mit der IT-Infrastruktur bedeutet, dass es der eigenen IT zunehmend schwerer fällt, die so wichtigen Innovationsprojekte im Unternehmen tatkräftig zu begleiten und unterstützen.
An dieser Stelle kommen oft sogenannte Hyperscaler ins Spiel: Hyperscaler sind große Cloud-Serviceanbieter, die Services wie Computing und Storage auf Unternehmensniveau leisten. Zu nennen sind vier Gründe für IT-Outsourcing an Hyperscaler, mit deren Hilfe Unternehmen weniger Aufwand mit der eigenen IT-Infrastruktur haben und mehr Budget und Personal für die Transformation nutzen zu können:
Digitale Ideen und neue IT-Tools benötigen den richtigen Raum zur Entfaltung. Alles beginnt in der Regel mit einer Cloud-Migration – zumindest für Teile der eigenen IT-Infrastruktur. Die allgemeinen Vorteile durch ein Outsourcing der Cloud an einen Dienstleister liegen darin, weniger Aufwand mit dem Betrieb der Infrastruktur zu haben und generell die Verantwortung für Hardware und Plattform abgeben zu können. Das IT-Outsourcing bindet kein anderweitig benötigtes Kapital und erlaubt es Unternehmen zugleich, sich auf die Weiterentwicklung ihrer Anwendungen fokussieren zu können.
Hyperscaler wie AWS, Google Cloud Services und Microsoft Azure gewinnen deshalb auch in der IT-Strategie der Mittelständler und Konzerne an Bedeutung, die bisher ihre Infrastruktur in Eigenverantwortung betrieben haben. Nicht ohne Grund haben diese großen Anbieter rund 60 Prozent Marktanteil im Cloud-Computing. Hyperscaler erlauben es als Cloud Provider, mit dem Outsourcing die IT-Infrastruktur zu abstrahieren und vor allem: den Betrieb dieser Infrastruktur ebenfalls in externe Hände zu legen, die sich um die Wartung kümmern. Eigene Hardware-Investitionen sind kein Thema mehr, Security-Patches, Redundanzplanung und Austausch defekter Komponenten werden vom Dienstleister übernommen. Die Kosten werden bei solch einem Outsourcing als Pay-per-use abgerechnet, statt als langjährige Abschreibungen in der Anlagebuchhaltung zu landen.
Das Outsourcing spart nicht nur Kosten, sondern befreit interne Ressourcen – damit das Geschäft im Mittelpunkt stehen kann. Die IT erhält den Freiraum, sich als Digitalisierungs-Enabler um die Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen zu kümmern. Die Verantwortung für die IT-Infrastruktur abzugeben und Cloud-Ressourcen zu buchen, diese jedoch weiterhin selbst zu administrieren, ist noch nicht der Schritt, der interne Ressourcen befreit. Managed Cloud Provider nehmen diese Last ab und kümmern sich darum, dass Unternehmen sich ganz auf ihr Geschäft fokussieren können.
Eine zweite Herausforderung liegt für IT-Verantwortliche darin, eine passende Architektur mit modernem Software Stack zu schaffen, das es erlaubt, in sehr kurzen Zyklen agil zu entwickeln und datenintensive Anwendungen adäquat zu betreiben. Maximalen Nutzen der Cloud-Infrastruktur erhalten IT-Verantwortliche aber nur dann, wenn sie ihre Anwendungen nativ auf der Cloud-Plattform entwickeln, statt existierende Anwendungen per „Lift and Shift“ auf eine Cloud-Infrastruktur zu kopieren.
Die Skalierbarkeit ist ebenfalls ein kritischer Faktor für zeitgemäße IT-Infrastruktur. Dies gilt in beide Richtungen: maximale Leistung in Hochphasen, Skalierung nach unten in der Nebensaison. Damit variieren zugleich die Kosten auf das jeweils nötige Minimum. Die häufig zitierte Skalierbarkeit ist jedoch auch in der Cloud kein Automatismus, sondern funktioniert nur dann, wenn sowohl die Architektur der Landschaft als auch die Anwendungen darauf ausgelegt sind.
Auch die Cloud benötigt als IaaS oder PaaS die richtige Konfiguration: VMs/Container und das Netzwerk wollen je nach Cloud-Modell richtig konfiguriert und administriert werden. Dazu kommt die richtige Orchestrierung aller Dienste – oft über unterschiedliche Lösungen und Bereitstellungs-Modelle hinweg. Public Cloud, Private Cloud oder Hybrid Cloud – vielleicht sogar über mehrere Hyperscaler hinweg? Hier fehlt vielen Organisationen das Selbstvertrauen, sich um diese Themen kümmern zu können. Outsourcing kann die Lösung sein: Bei der Managed Cloud kümmert sich ein spezialisierter Dienstleister wie die All for One Group darum, die Umgebung bereitzustellen und zu betreiben. Weitere Vorteile eines solchen Outsourcings an einen Anbieter sind, dass hier Service Level Agreements, Support und Abrechnung kundenfreundlich aus einer Hand kommen.
Das Thema Sicherheit kann Verantwortliche zögern lassen, die zentrale IT-Infrastruktur des Unternehmens aus der Hand geben zu wollen. Outsourcing kann sich so für Unternehmen, die es gewohnt sind, Betriebsmittel unter eigener Verantwortung zu haben wie ein Kontrollverlust anfühlen. Dabei hat die Verbindung aus der robusten IT-Infrastruktur eines Hyperscalers und der professionellen Betreuung der Plattform und der Anwendungen als Managed Services viele Vorteile. In der Praxis bietet ein solches kombiniertes IT-Outsourcing deutlich mehr Security-Budget, Personalressourcen, Erfahrung und somit mehr Security-Schlagkraft als jedes Unternehmen, das seine eigene IT-Landschaft nebenbei betreut. Der Dienstleister wird alles dafür tun, seine IT-Services und Kunden jederzeit zuverlässig online zu halten. Eine über das Outsourcing sauber konfigurierte und gewartete Anwendung schützt zusätzlich vor möglichen Angriffspunkten.
Der dritte Vorteil des IT-Outsourcing: Kunden können sich hier in das sprichwörtlich gemachte Nest setzen. Hyperscaler zum Beispiel bieten ihren Kunden weit mehr als nur reine IT-Infrastruktur. Stattdessen beinhaltet solch ein Outsourcing komplexe Entwicklungs-Plattformen mit Baukastenprinzip. Zahlreiche zusätzliche IT-Services, Plattformlösungen und Infrastruktur-Stacks helfen dabei, mit neuen Lösungen schneller produktiv zu sein. Hyperscaler bieten ihren Kunden im Outsourcing fertige Plattformen, auf denen Geschäftsprozesse, Data-Lösungen oder Tools als Grundlage aufsetzen können. Spezialisierte Frameworks und vorgefertigte Schnittstellen unterstützen dabei, Nischenlösungen auf dieser existierenden Basis aufzubauen und somit deutlich schneller und mit einer flacheren Lernkurve loslegen zu können, als dies mit einer vollständig selbst entwickelten Lösung möglich wäre.
So bietet beispielsweise ein Outsourcing mit Microsoft Azure Dutzende vorgefertigte Lösungen für zahlreiche Anforderungen und Workloads. Vom SQL-Server bis hin zu Machine Learning Frameworks oder Tools, um die Entwicklung und das Deployment von Anwendungen zu beschleunigen. Dies alles ist ein echter Frühstart für innovative Digitalisierungsprojekte im Unternehmen und kann neuen Initiativen einen Vorsprung verschaffen und Startschwierigkeiten vermeiden. Innovationsprojekte können besonders von diesen Tools profitieren und nach kürzester Bereitstellungszeit einsatzbereit sein.
Der vierte Vorteil von IT-Outsourcing mit einem Dienstleister liegt darin, auch den Betrieb der Anwendungen durch den Dienstleister, als Managed Service, nutzen zu können. Denn was mit der IT-Infrastruktur und mit Plattformen vielfach erfolgreich betrieben wird, funktioniert mit IT-Outsourcing auch auf einer weiteren Ebene: den Anwendungen. So kann der Betrieb komplexer Anwendungs-Komponenten, wie der SAP Basis – mitsamt aller Wartungen wie Patches, Backups und Fehlersuche – mit steigender Komplexität eine zunehmend zeitraubende Aufgabe für die IT sein. Wer sich stattdessen ganz auf die Entwicklung, den Usersupport und die Businessprozesse hinter der Anwendung konzentrieren will, benötigt beim Outsourcing Managed Services.
Beim IT-Outsourcing mit Managed Applications kümmert sich der Managed Services Provider darum, Anwendungen oder deren Grundlage vollständig bereitzustellen, das Monitoring zu übernehmen oder Backups und Datenbankwartung zu erledigen. Mit einem Managed-Services-Partner erhalten IT-Verantwortliche die gesamte Kette der Managed Cloud aus einer Hand: einen Ansprechpartner für Support, Service, Maintenance, Wartung und Betrieb der IT-Infrastruktur und Anwendungen.
Quelle Aufmacherbild: Hryhorii/stock.adobe.com