5 Kernfelder
Zwei aktuelle Studien zeigen, wie CIOs 2023 investieren und sicherstellen, dass sich Digitalisierungs-Strategien in Wachstum auszahlen.
Zwei aktuelle Studien zeigen, wie CIOs 2023 investieren und sicherstellen, dass sich Digitalisierungs-Strategien in Wachstum auszahlen.
In welche IT-Bereiche investieren IT-Entscheider 2023 und wie stellen sie sicher, dass die Maßnahmen auch den gewünschten Erfolg bringen? Zwei neue Studien haben dies jetzt untersucht: Das Marktforschungs-Unternehmen Lünendonk zeigt in seiner aktuellen Studie in welche IT-Investitionen in den kommenden Jahren die höchsten Budgets fließen. Und das Analystenhaus Gartner schlägt Maßnahmen vor, die CIOs treffen können, um die Wirkung ihrer Investitionen in digitale Technologien zu beschleunigen. Mittelstand Heute fasst die Ergebnisse zusammen:
CIOs sind in ihren Unternehmen Treiber des digitalen Wandels. Sie agieren dafür zunehmend auf Augenhöhe mit den Fachbereichen. Lünendonk hat in seiner Studie fünf Bereiche identifiziert, in die CIOs investieren:
Cybersecurity und Informationssicherheit werden 2023 und 2024 das dominierende Thema sein. Kein Wunder, denn informierte CIOs kennen die aktuellen Lageberichte des BSI. So gehen 84 Prozent der von Lünendonk befragten Digital- und IT-Verantwortlichen die Absicherung ihrer Unternehmensnetze an, um Hackerangriffen und Datendiebstahl vorzubeugen. In der Vorjahresstudie lag der Wert noch bei 79 Prozent. Hierzu setzen sie zunehmend auf Strategien der Cyber Resilience.
Auch wichtig: die IT-Modernisierung, also die Anpassung der IT-Landschaft auf sich wandelnde Anforderungen durch die Digitalisierung. 75 Prozent der untersuchten Unternehmen (Vorjahr: 71 Prozent) planen hier in 2023 und 2024 einen verstärkten Fokus. Vor allem CIOs aus den Branchen Energie (92 Prozent), Automotive (88 Prozent) und Versicherungen (88 Prozent) setzen die IT-Modernisierung ganz oben auf ihre Agenda.
Nach dem hohen Bedarf am mobilen Arbeiten seit Ausbruch der Corona-Krise ab März 2020 sinkt die Bedeutung des Digital Workplace den Studien-Herausgebern zufolge in den kommenden Jahren nur leicht ab. Nach 72 Prozent in der Vorjahresstudie 2021 setzen nun immer noch 67 Prozent der untersuchten Unternehmen einen Schwerpunkt auf Investitionen rund um das Thema Digital Workplace. Für Unternehmen aus dem gehobenen Mittelstand mit Umsätzen zwischen 250 Millionen und 1 Milliarde Euro bleibt das Thema jedoch nach wie vor stark relevant.
Natürlich: Daten spielen bei der digitalen Transformation eine entscheidende Rolle. Damit diese als Grundlage für Entscheidungen herangezogen werden können, müssen Unternehmen ihre vorhandenen Datenberge zusammenzuführen, auswerten und Erkenntnisse daraus ableiten. Data Analytics gewinnt deshalb für 66 Prozent der CIOs und Unternehmen weiter an Bedeutung (Vorjahr: 63 Prozent).
Auch Cloud-Systeme stehen ganz oben auf der Agenda der CIOs, um noch schneller auf veränderte Anforderungen von reagieren zu können und Geschäftsprozesse noch effizienter zu machen. 53 Prozent der befragten CIOs richten 2023 und 2024 einen stärkeren Fokus auf die Cloud-Transformation – 2021 waren es mit 49 Prozent noch wesentlich weniger.
Laut einer Umfrage von Gartner erfüllen circa 50 Prozent der digitalen Maßnahmen von CIOs nicht die Erwartungen. So dauere es den meisten zu lange, bis sie abgeschlossen sind, oder zu lange, um einen Nutzen zu erzielen – oder laut Gartner beides. Damit digitale Strategien in Unternehmen fruchten, empfiehlt Gartner CIOs folgende vier Maßnahmen:
Die größten Hindernisse beziehen sich auf menschliche und organisatorische Probleme, wie beispielsweise
Um diese Hemmnisse zu überwinden und Initiativen mit dem größten potenziellen Einfluss auf die Unternehmensfinanzen zu beschleunigen, müssen CIOs Allianzen bilden. Gartner empfiehlt: Priorisieren Sie laufende Initiativen auf der Grundlage der potenziellen Auswirkungen auf den Gewinn oder das Ergebnis. Pausieren Sie Maßnahmen mit geringen Auswirkungen.
Vielen Organisationen fehlt es an sichtbaren, expliziten Metriken, um den Fortschritt und das Erreichen der Ziele zu überwachen. Das Fehlen solcher Metriken ermöglicht es den Führungskräften laut Gartner, sich der Verantwortung für schlechte Ergebnisse zu entziehen.
CIOs sollten zunächst Metriken identifizieren, die sich auf die Geschäftsleistung stützen, und mit den zuständigen Führungskräften zusammenarbeiten, um zu bestätigen, was „Verbesserung“ bedeutet und wie sie gemessen werden kann. Dies stelle Transparenz darüber bereit, welche Initiativen die gewünschten Ergebnisse erzeugen und wer für jede beitragende Aktivität innerhalb des Wertstroms verantwortlich ist.
Nachdem sie Initiativen mit großer Wirkung identifiziert haben, sollten CIOs sicherstellen, dass sie wichtige digitale Talente für große Chancen einsetzen – insbesondere für solche, die von geschäftsorientierten Fusionsteams angestrebt werden. Gartner empfiehlt: Nutzen Sie die Stärken des demokratischen Zugriffs auf Technologie, Fachwissen und Daten. Geben Sie anderen die Möglichkeit, sich an der Bereitstellung digitaler Lösungen als Teil eines Ökosystems zu beteiligen, indem Sie psychologische und bürokratische Barrieren für strategische Partnerschaften abbauen.
Trotz der drohenden Rezession ist der Wettbewerb um digitale Talente nach wie vor heftig. Viele CIOs sehen sich mit knappen Budgets konfrontiert und werden nicht in der Lage sein, genügend Mitarbeiter einzustellen oder für Outsourcing zu bezahlen, um digitale Initiativen zu beschleunigen. Während Schlüsseltalente zu Maßnahmen mit hoher Priorität beitragen, nutzen Sie nicht-traditionelle Talentpools wie Studenten und kurzfristig Beschäftigte, um notwendige, aber nicht-differenzierende Geschäftsfähigkeiten aufzufüllen.
Quelle Aufmacher-Symbolbild: jes2uphoto/stock.adobe.com