Je früher Unternehmen mit der Migration auf SAP S/4HANA beginnen, desto früher können sie von den Vorteilen der modernen Plattform profitieren. Das dachte auch der Maschinenbauer HORSCH und plante gemeinsam mit dem Business-IT-Spezialisten All for One den Umstieg auf S4/HANA. Für das Unternehmen war der Wechsel nicht nur ein technisch notwendiger Schritt, sondern auch eine strategische Entscheidung. Der Landmaschinenbauer sah darin die Chance, innovative Potenziale zu erschließen und zusätzlichen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren. Mittelstand Heute fasst die wichtigsten Erkenntnisse zur Transformation zusammen.
Warum Horsch Frühzeitig auf SAP S/4HANA Migrierte
1. Komplexität der Unternehmensprozesse
In den letzten 15 Jahren konnte HORSCH rasant wachsen, was dazu führte, dass sich sowohl die Anzahl als auch die Komplexität der Unternehmensprozesse erheblich steigerte. So kam es, dass die bestehende SAP-Umgebung zunehmend an ihre Leistungsgrenzen stieß. Angesichts des bevorstehenden Endes des SAP-ECC-Supports erkannte das Unternehmen bereits früh, dass eine Migration zu SAP S/4HANA entscheidend sein würde, um in einer immer stärker digitalisierten und datengetriebenen Business-Welt wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine der Herausforderungen dabei war es gleichzeitig, die Digitalisierung mit Augenmaß voranzutreiben. "Die Conversion durfte nicht zum Show-Stopper werden", war man sich bei HORSCH einig.
2. Auslaufende Maintenance
Ein weiteres Argument für die frühzeitige Transformation zu SAP S/4HANA war die auslaufende Maintenance: Ab 2027 ist die Wartung für das R/3-System beendet. Die Enhanced Maintenance wollte Horsch nicht nutzen. Deshalb entschloss sich der Hersteller von Landmaschinen, das Projekt frühzeitig auf seine IT-Roadmap zu nehmen.
3. Innovation und Mehrwertanalyse
Darüber hinaus sollten die Themen Innovation und Mehrwertanalyse direkt in die Migration miteinbezogen werden: Denn die S4/HANA-Conversion ist ein Baustein der Transformationsreise. „Es wäre ein Fehler, sie rein technisch zu betrachten und nach der erfolgreichen Migration zu denken: Das wars. Ich bin fertig für die nächsten Jahre. Mit S4/HANA gewinnt man einen modernen Werkzeugkasten, der viele Potenziale eröffnet. Daher haben wir von Anfang an gemeinsam mit der All for One beleuchtet, wie und wo wir dank der Conversion für unsere Fachbereiche in Folgeprojekten Mehrwerte generieren und unsere Organisation weiterentwickeln können“, erklärt Tobias Herrmann, Teamleitung SAP & Applikationen bei HORSCH.
4. Agilität und Flexibilität
Die Entscheidung zur Migration bei HORSCH wurde auch durch die Notwendigkeit geprägt, Agilität und Flexibilität zu wahren, um parallellaufende Projekte effektiv zu managen und das Unternehmenswachstum weiterhin zu fördern. Beim Erstellen der Conversion-Roadmap war im Vorfeld noch nicht definiert, welche Parallelprojekte zusätzlich auf das IT-Projektteam des Landmaschinenbauers zukommen würden. So wurden in der Projektlaufzeit ein neues Werk und ein vollautomatisiertes Ersatzteillager eingeführt. Trotz dieser Herausforderungen konnte der Zeitplan eingehalten werden.
5. Einbindung von SAP Fiori
Auch die Einbindung der UI-Lösung SAP Fiori spielte eine bedeutende Rolle und sollte die Mitarbeitenden in die Lage versetzen, mit dem ERP-System ebenso intuitiv arbeiten zu können, wie sie es etwa von ihrem Smartphone gewohnt waren. HORSCH hatte bereits ein dediziertes Fiori-System im Einsatz, das im Zuge der Conversion erfolgreich in die SAP S/4HANA-Umgebung integriert wurde. Fiori soll zukünftig in weiteren, gezielt ausgewählten Einsatzbereichen eingeführt, werden, um maximalen Mehrwert zu schaffen und die verfügbaren Tools für das eigene Business optimal zu nutzen.
6. Verbesserte Benutzerfreundlichkeit
Mit einer verbesserten Benutzerfreundlichkeit und der Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu verarbeiten und Geschäftsprozesse zu vereinfachen, kann der Landmaschinenbauer heute dank SAP S4/HANA zukünftig frühzeitig auf Marktveränderungen reagieren und fundiertere Entscheidungen treffen. Für den Weg dorthin griff der Landmaschinenbauer auf einen maßgeschneiderten Transformationsansatz zurück.
SAP S/4HANA-Migration mit Bluefield-Ansatz
Für die Migration zu SAP S4/HANA gab es zunächst drei mögliche Vorgehensweisen: Im Greenfield-Ansatz beginnt die Entwicklung eines neuen Systems oder Projekts von Grund auf neu, ohne auf bestehende Systeme, Infrastruktur oder Einschränkungen Rücksicht nehmen zu müssen. Im Vergleich dazu besteht der Brownfield-Ansatz aus einer Anpassung des bestehenden Systems, welches weitgehend beibehalten wird.
HORSCH entschloss sich gemeinsam mit All for One für den Bluefield-Ansatz und startete mit einem neuen System - ohne Stamm- und Bewegungsdaten. Denn ohne diese Daten lässt sich das ERP ganz nach Bedarf anpassen. Nach und nach werden ausschließlich ausgewählte relevante Daten migriert und Geschäftsprozesse selektiv optimiert. Mit dem Bluefield-Ansatz lassen sich Geschäftsausfälle reduzieren, da die Conversion nahezu ohne Downtime verläuft. Denn das „alte“ Produktivsystem läuft während der gesamten Migration weiter. Diese Dual Maintenance stellt zwar einerseits eine Herausforderung dar, andererseits bietet dieses Vorgehen ein Maximum an Sicherheit und Flexibilität. Für den Landmaschinenbauer war dieser Weg ideal, um effizient auf ein modernes System umzusteigen und gleichzeitig die Abläufe zu optimieren.
SAP S/4HANA: Weitere Business-Projekte in Planung
Workshops und eine klare Zeitplanung trugen, neben einer engmaschigen Beratung, zur effizienten Umsetzung der SAP S/4HANA-Migration bei HORSCH bei. Die Migration modernisierte nicht nur das IT-System des Landmaschinenbauers, sondern eröffnete auch neue Potenziale. Der Umstieg auf SAP S/4HANA ermöglichte es dem Landmaschinenunternehmen, Innovationen wie künstliche Intelligenz systematisch umzusetzen, zunehmend große Datenmengen besser zu analysieren, sowie flexibler und schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können.
„Wir haben mit S4/HANA eine Grundlage geschaffen, um unsere Fachbereiche wie Einkauf, Vertrieb und Finanzen zu transformieren. Mit der All for One als Berater an unserer Seite, definieren wir nun die Nachfolgeprojekte, um die Potenziale, die S4/HANA eröffnet, nach und nach zu heben“, erklärt Tobias Herrmann und fügt hinzu: "Die All for One hat mit ihrem breiten Beratungswissen gemeinsam mit unserem jungen Team dazu beigetragen, konkrete Mehrwerte zu schaffen. Für uns war insbesondere die ERP-Kompetenz enorm wichtig. Anfangs wussten wir ja noch gar nicht, was das neue SAP S4/HANA als Baukasten hergibt. Nur so konnten wir bei S/4HANA aus dem Vollen schöpfen. Daher werden wir auch die prozessualen Themen und weiteren Projekte zusammen mit der All for One angehen", meint Tobias Herrmann.
Für HORSCH lässt sich festhalten: Auch dank dieser Transformation konnte sich das Unternehmen als führender Akteur in der Landtechnikbranche etablieren und sich durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Nutzung modernster Technologien eine erfolgreiche Zukunft sichern.
Quelle Aufmacherbild: Horsch