Ausgliederung, SAP-Fusion & Co.
Ausgliederung, Verkauf, Übernahme? Ihnen steht ein Carve-out bevor? Was diese schwierige Situation für die IT (SAP) von Unternehmen bedeutet, erfahren Sie hier.
Ausgliederung, Verkauf, Übernahme? Ihnen steht ein Carve-out bevor? Was diese schwierige Situation für die IT (SAP) von Unternehmen bedeutet, erfahren Sie hier.
Schwierige wirtschaftliche Situationen verlangen Unternehmen schwierige Entscheidungen ab: Zur Disposition steht dann gerne, ein anderes Unternehmen zu kaufen, oder einen Teil des Unternehmens zu verkaufen, das die aktuelle Wachstumsstrategie nicht mehr unterstützt. Zwei Unternehmen können sich so zum Beispiel zusammenschließen – ein sogenannter Merge –, um ihre Position durch eine Umstrukturierung oder eine Übernahme zu stärken und um wieder wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Für alle Unternehmen bedeuten geschäftliche Veränderungen jedoch schwerwiegende Konsequenzen für die Unternehmensprozesse und vor allem: für die IT, respektive ihr SAP.
Im Beitrag klärt Mittelstand Heute was ein Carve-out für Ihre IT - und hier insbesondere für Ihr SAP - bedeutet. Egal ob Veräußerung, Ausgliederung eines Unternehmensteils, SAP-Fusion oder Akquisition: So gehen Sie richtig vor!
Laut Gabler Banklexikon beschreibt der Begriff Carve-out die Abspaltung, Ausgliederung oder Veräußerung von Teilen eines Unternehmens - also zum Beispiel einzelne Geschäftsbereiche. Ein solcher Carve-out ist als Bestandteil eines Restrukturierungsplans innerhalb des veräußernden Unternehmens einzuordnen. Unternehmen veräußern einzelne Teile eines Unternehmens oft im Rahmen der Fokussierung auf das Kerngeschäft, das mit Hilfe der Verkaufserlöse noch ausgebaut werden kann. Insofern umfasst ein Carve-out sowohl die Veräußerung von rentablen als auch unrentablen Unternehmensteilen.
Aus Sicht von Unternehmen sind Transformationen ein Standardinstrument. Um sie erfolgreich zu gestalten, ist es erforderlich, IT-Abteilungen frühzeitig mit einzubinden, damit sie nicht nur den geschäftlichen Wandel planen, sondern auch Lösungen, die diesen Wandel unterstützen (SAP), strategisch umsetzen können.
Die erste Frage, die sich ein Unternehmen, das SAP einsetzt, stellen sollte, lautet: Wie sieht die IT-Architektur aus, in der wir die Transformation durchführen werden? Nutzen beide beteiligten Unternehmen SAP, oder nur eines von ihnen? Es folgt eine Bestandsaufnahme der verbleibenden (Nicht-ERP-)Anwendungen, der Hardware-, System-, Datenbank- und Netzwerkinfrastruktur sowie der Organisation der IT-Abteilung. Die letzten Elemente der Due-Diligence-Prüfung sind die Organisationskultur und die aktuellen betrieblichen Aktivitäten, einschließlich laufender und geplanter Projekte, deren Prioritäten sich im neuen Kontext ändern können.
Legen Sie eine Strategie für den geplanten Wandel fest und bestimmen Sie die Mitarbeiter und Ressourcen, die ihn umsetzen und unterstützen sollen. Der Schlüssel liegt - wie immer bei Veränderungen - in der Kommunikation und den Eskalationswegen. Ein effizienter und angemessener Informationsfluss wird die Angst vor dem Unbekannten oder möglichen Reibungen verringern. Es ist auch wichtig, die Bedürfnisse verschiedener Einheiten oder Geschäftsbereiche zu harmonisieren und im Falle von Konflikten endgültige Entscheidungen zu treffen und zu kommunizieren. Insbesondere bei komplexen internationalen Transformationsprojekten ist es wichtig, alle – auch die lokalen Bedürfnisse und Bedingungen – zu ermitteln.
... - sowohl der Unternehmensabteilungen (Business und IT) als auch externer Partner (Lösungs- und Serviceanbieter). Ein wichtiges Element ist schließlich die Beauftragung eines erfahrenen Partners, der SAP und die Herausforderungen der Transformation versteht.
Application Lifecycle Management (ALM) erlaubt es Unternehmen, sich voll auf die unternehmerische Neuausrichtung zu konzentrieren. Bei diesem Modell übernimmt ein Business-IT-Dienstleister, wie die All for One Group, den Betrieb und die Weiterentwicklung der ERP-Lösung (SAP).
Ihr SAP bleibt hochverfügbar und sicher, ohne interne IT-Ressourcen zu binden – oder falls diese internen IT-Kapazitäten in dieser Phase des Umbruchs nicht verfügbar sind. Die vergangenen Jahre haben wieder vor Augen geführt, dass das einzig Beständige und Sichere im Leben der Wandel ist. Lokale und globale Ereignisse - wie die COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine - bringen Veränderungen in der Wirtschaft und auf den Märkten mit sich.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten, aktiv auf Risiken zu reagieren: Vermeiden und Gegensteuern. Eine gute Planung für die Ausgliederung und den Verkauf von Unternehmensteilen oder den Erwerb eines Geschäftsbereichs und die Fusion mit diesem ist eine Chance. Ihre Nutzung hängt auch davon ab, ob die Auswirkungen von Geschäftsentscheidungen auf die IT-Umgebungen, die das Geschäft unterstützen, gut durchdacht sind.
Sollten Sie Fragen zu einem Carve-Out oder einer SAP-Fusion haben oder konkrete Beratung rund um Ihrem SAP Carve out benötigen - stehen Ihnen Carve-Out-Spezialisten der All for One Group gerne zur Verfügung.
Der wichtigste Grund für Projekte, die aus dem Verkauf und der Ausgliederung von Unternehmensteilen resultieren, ist der Wunsch, sich auf die Kernelemente des Unternehmens zu konzentrieren und die bewusste, kontrollierte Ausgliederung oder Veräußerung von Elementen, die für das Unternehmen nicht entscheidend sind.
Ihr Zweck ist es, einen abgegrenzten Teil der Organisation aus den derzeitigen Strukturen herauszulösen und in separate Strukturen zu überführen (wie die Einrichtung eines neuen Buchungskreises für eine bestimmte Produktions- oder Dienstleistungstätigkeit) und/oder in ein separates System zu überführen, um ein solches Unternehmen für einen künftigen Verkauf vorzubereiten.
Unabhängig vom gewählten Carve-out-Szenario kommt es darauf an, die Unterbrechung der Geschäftskontinuität für den Käufer und den Verkäufer so gering wie möglich zu halten. Wichtig sind auch Fragen des geistigen Eigentums und des Zugangs zu Wissen (Know-how) und historischen Daten, die sich im Falle einer Veräußerung möglicherweise nicht mehr im Besitz des veräußerten Unternehmens befinden. Dieser Aspekt sollte im Vertrag geregelt werden.
Dies ist auch eine Gelegenheit, das Portfolio der in das ERP-System integrierten Anwendungen zu rationalisieren. Nur mit der richtigen Strategie können Sie sicherstellen, dass der Übergang des Unternehmensteils, der dem Carve-out unterliegt, zu einer ausgegliederten Organisation erfolgreich gelingt.
Der Bluefield™-Ansatz, der beim Carve-out zum Einsatz kommt, vereint die Vorteile beider Ansätze: Sie starten mit einem neuen SAP und migrieren ausgewählte Daten. Dabei können Sie überflüssige Altdaten aus Ihrem SAP aussortieren und weglassen, Konfigurationen ändern und selektiv Geschäftsprozesse optimieren. Vorteil: Sie kombinieren die Vorteile der Brownfield- und Greenfield-Ansätze, behalten wichtige historische Daten, profitieren aber gleichzeitig von minimaler Downtime und Innovationen. Nachteil: Sie müssen sich überlegen, welche Daten Sie mitnehmen und was Sie optimieren möchten. Mit der toolgestützten Vorgehensweise von All for One gelingt dies jedoch schnell und einfach. Bluefield™ wird dann fast so leicht wie Brownfield – aber mit den Vorteilen von Greenfield. Weitere Informationen rund um den geeigneten Migrationsansatz für Ihren SAP Carve out finden Sie im Ratgeber des Business-IT-Spezialisten All for One Group.
Dieses Szenario meint die Implementierung Ihres SAP von Grund auf (Greenfield). Zu den Vorteilen dieser Lösung gehören die Auswahl der implementierten Prozesse und die Art und Weise, wie sie modelliert werden. Unternehmen können die besten Praktiken und Erfahrungen aus früheren Implementierungen nutzen. Ein spezielles SAP Carve out in der Neuimplementierung baut auf der Grundlage eines bestehenden Systemmusters auf. In diesem Fall implementiert der Carve-out-Partner ein neues System für eine ausgegliederte Einheit auf der Grundlage einer bestehenden Vorlage. Eine andere Möglichkeit ist ein Carve-out-Projekt, bei dem die Prozesse und Daten der ausgegliederten Einheit aus dem Quellsystem entfernt und in die neue Lösung verschoben werden. Neben der technischen Dimension ist hier die geschäftliche Dimension führend, in der die Funktionen und Daten, die gelöscht werden sollen, definiert werden. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass die neue Organisation aus ihrer Sicht so arbeitet, als befände sie sich im alten System. Der Nachteil ist die Komplexität der Datentrennung, die eine große Herausforderung im Projekt darstellt.
Die zweite Gruppe von Transformationsprojekten sind Unternehmungen, die sich aus der Entscheidung ergeben, zwei Organisationen zu einer einzigen zu verschmelzen. Ihr Ziel ist es, beide Organisationen in geschäftlicher und systemtechnischer Hinsicht zusammenzuführen, sodass sie nach der Fusion einen gemeinsam operierenden Organismus bilden. Dies ist eine Gelegenheit für schnelleres Wachstum und die Kombination von Wissen und Ressourcen beider Unternehmen, ihrer Kunden oder Marktanteile.
Ziel des Vorhabens ist es vor allem, die Aktivitäten des fusionierten Unternehmens in homogenen Geschäftsbereichen (wie Finanzen, Controlling und Vertrieb) zu verschmelzen. Das dadurch geschaffene Potenzial erleichtert es, sich auf die heterogenen Bereiche zu fokussieren, in denen der größte Mehrwert der Unternehmensfusion liegen kann.
Wie bei Carve-out-Projekten ist eine geeignete Strategie für das organisatorische Änderungsmanagement erforderlich, um einen reibungslosen Übergang von einer Organisation, die dem Carve-out unterliegt, zu einer Carve-out-Organisation zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Fragen gehören:
Entscheidend ist vor allem, ob eines der an der Fusion beteiligten Unternehmen bereits über SAP verfügt und ob diese Lösung als Ziel für die fusionierte Organisation angesehen wird. Wichtig ist hier das Kräfteverhältnis zwischen den an der Fusion beteiligten Unternehmen, das heißt: Zu klären, ob die Unternehmen gleichberechtigt fusionieren oder ob die Unternehmen aus der Position des kaufenden und des gekauften Unternehmens handeln.
Das sind die fünf gängigsten Szenarien für eine SAP-Fusion:
Quelle Aufmacherbild: YesPhotographers/stock.adobe.com