1. Hybrides Arbeiten:
Seit der Pandemie haben den Ergebnissen zufolge 90 Prozent aller Unternehmen eine Form des hybriden Arbeitens etabliert. 80 Prozent der Mitarbeitenden geben an, dass sie so auch in Zukunft arbeiten möchten. Die Herausgeber mahnen jedoch: Um hybrides Arbeiten erfolgreich zu etablieren, bedarf es flexiblerer und inklusiverer Formen der Zusammenarbeit. Denn: Zu oft noch sind Prozesse, Richtlinien und Management-Methoden noch auf streng hierarchische Unternehmen in großen Büros ausgerichtet.
2. Eine höhere Reaktions-Geschwindigkeit:
Schwankungen der Märkte sind ein Dauerzustand. Krisen sind zur neuen Normalität geworden. Resiliente Unternehmen der Konkurrenz reagieren auf Krisen schnell und angemessen und haben in den Krisenjahren 2020 und 2021 durch Resilienz einen um 50 Prozent höheren Total Return to Shareholders erwirtschaftet.
3. Künstliche Intelligenz:
Resiliente Unternehmen setzen zunehmend KI-Tools ein – nicht nur um einzelne Betriebsabläufe zu verbessern, sondern auch, um Unternehmen ganzheitlich besser zu managen und so ihre Resilienz zu stärken. Als Beispiel nennen die Herausgeber die Schaffung nachhaltiger Talentpipelines, die grundsätzliche Verbesserung von Arbeitsweisen und datengesteuerte strukturelle Veränderungen. Wurden 2018 noch circa zwei KI-Fähigkeiten genutzt, sind es 2022 im Schnitt schon circa vier dieser Fähigkeiten. Von den befragten Entscheidern geben aktuell 50 bis 60 Prozent an, bereits KI-Anwendungen zu nutzen.
4. Der Fachkräftemangel - digitale Fähigkeiten:
5. Die Mitarbeiterbindung:
Für Unternehmen bedeutet viel Fluktuation unter den Mitarbeitenden Instabilität und Verlust von Fachkenntnissen. 35 Prozent derjenigen, die in Europa ihren Job gekündigt haben, nennen unrealistische Leistungserwartungen und 32 Prozent einen fehlenden Purpose als Grund. Eine Unternehmensführung, die Mitarbeitenden einen Purpose – also eine übergeordnete, gesellschaftlich relevante Daseinsberechtigung des Unternehmens – vermitteln kann, hat demnach höhere Chancen, Mitarbeiteraustritte zu reduzieren und die unternehmerische Resilienz langfristig zu stärken. Dies erscheint umso wichtiger, als mehr als ein Drittel der befragten Entscheider angeben, dass sie ihren Job in den kommenden 3 bis 6 Monaten aufgeben werden.
6. Die Unternehmensführung:
Die Unternehmensführung steht in der Verantwortung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine resilienzfördernde Wirkung haben. Umso alarmierender: Nur ein Viertel der Befragten geben in der Umfrage von McKinsey an, dass ihre Unternehmensführung "engagiert und passioniert" sei und ihre Mitarbeitenden "inspiriere".
7. Top-Talente halten und Jobs adäquat besetzen:
In Krisen wird es für Unternehmen – auch im Angesicht budgetärer Schmerzgrenzen – immer entscheidender, Top-Talente zu finden, zu halten und in Jobs einzusetzen, in denen sie den größten Mehrwert liefern. Laut der Studie werden allerdings in vielen Unternehmen 20 bis 30 Prozent der erfolgskritischen Rollen nicht mit den besten Mitarbeitenden besetzt.
8. Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion:
Zwar geben 70 Prozent der Befragten an, dass ihre Unternehmen viele Einzelinitiativen auf den Weg gebracht haben – dies jedoch ohne die Fähigkeit, wirkliche Fortschritte zu erzielen. Die Mehrheit der Befragten sieht den Grund dafür in der dafür fehlenden Infrastruktur ihrer Unternehmen. Nur 47 Prozent bewerten diese für die Umsetzung der gesteckten Ziele als ausreichend.
9. Mentale Gesundheit:
90 Prozent der Unternehmen weltweit bieten Gesundheitsleistungen für ihre Mitarbeitenden an. Trotzdem bleibt die mentale Gesundheit auch in Zukunft eine Herausforderung – Mitarbeitende, die in diesem Bereich Probleme haben, kündigen mit vier Mal höherer Wahrscheinlichkeit ihren Job.
10. Effizienz:
Organisationen nehmen das Thema Effizienz angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit aktuell und in in Zukunft wieder stärker in den Blick. Zu Recht: 40 Prozent der Befragten geben an, dass komplexe Organisationsstrukturen zu Ineffizienz führen, ebenso wie unklare Rollenanforderungen und Verantwortlichkeiten.
Resilienz trainieren: Aktuelle Studie mit 5 Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ETL und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult geben im aktuellen ETL Mittelstandskompass fünf konkrete Handlungsempfehlungen für mehr Resilienz im deutschen Mittelstand. Demnach können mittelständische Unternehmen ihre Resilienz trainieren, indem sie folgende fünf Punkte aus den Resilienzbereichen Strategie, Innovation, Digitalisierung, IT-Sicherheit sowie Kultur und Mindset beherzigen:
1. Stärken Sie Ihre Identifikation mit motivierenden Leitbildern!
Demnach stärken krisenfeste Unternehmen ihre Resilienz durch ein klares Leitbild, das von den Mitarbeitenden mitgetragen wird und in Zeiten von Krisen Orientierung bietet. Ein solches Leitbild mit entsprechenden Normen, Werten und Verhaltensweisen entfaltet immer dann seine Wirkung, wenn formale Strukturen im Unternehmen – also zum Beispiel Prozesse und organisatorische Strukturen – nicht mehr wirklich ausbalanciert sind.
2. Denken Sie in die Zukunft!
Die Studien-Herausgeber empfehlen: Denken Sie für mehr Resilienz voraus, erstellen Sie Was-Wäre-Wenn-Szenarien und leiten Sie heute schon pragmatische Notfallpläne ab! Getreu dem Motto: Strategie ist, was zu tun ist, wenn nichts zu tun ist. Unternehmen, die sich schon in gesunden Zeiten mit solch negativen Extremszenarien beschäftigen, trainieren laut der Studie so eine Jetzt-erst-Recht-Mentalität, auf die im Krisenfall zurückgegriffen werden kann.
3. Schützen Sie Ihre Daten durch ein professionelles IT-Security-Prinzip!
Resiliente Unternehmen sind auf Cyberangriffe vorbereitet und trainieren ihre digitale Resilienz, indem sie
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klare organisatorische Verantwortlichkeiten definieren,
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einen IT-Security-Beauftragten benennen,
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ihre Mitarbeitenden regelmäßig schulen und für potenzielle Cyberangriffe sensibilisieren,
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ihre IT-Infrastruktur stetig weiterentwickeln und state of the art halten
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4. Vernetzen Sie sich!
Unternehmen trainieren ihre Resilienz, indem sie in analogen, hybriden und digitalen Netzwerken aktiv sind. Die Studien-Herausgeber empfehlen: Besuchen Sie Messen, Kongresse und Events und schmieden Sie strategische Allianzen mit Kunden, Lieferanten oder anderen wichtigen Stakeholdern! Auf diese Weise falle es Unternehmen leichter, sich an Veränderungen anzupassen und angemessen auf externe Schocks zu reagieren.
5. Lernen Sie aus Erfolgen und Misserfolgen und schaffen Sie Raum, um sich darüber auszutauschen!
Wo Unternehmen Raum schaffen, um über Erfolge und Misserfolge zu reden, verbessern sie sich – manchmal auch kleinschrittig – Schritt für Schritt, was langfristig zu mehr Resilienz von Unternehmen führe.
Fazit: Denken Sie Resilienz ganzheitlich!
Digitale Transformation, Pandemie, Nachhaltigkeit und Energie, Ukraine-Krieg - Veränderungen und Krisen sind heute feste Konstanten. Unternehmen sollten Resilienz daher immer ganzheitlich denken. Unternehmerische Resilienz ist deshalb auch mehr als DIN-genormte Kultur. Produkte, Dienstleistungen und Technologie sind in der Regel austauschbar – die Persönlichkeit von Unternehmen und ihre Kultur hingegen sind ein Alleinstellungsmerkmal. Wer nicht nur den Puls der richtigen Technologien und der Veränderungen auf den Märkten fühlt, sondern auch seine Mitarbeitenden mit den Werten des eigenen Unternehmens inspirieren und mitnehmen kann, macht Resilienz für sich zur Krisenvorsorge.
Quelle Aufmacherbild: Francois Olwage/unsplash