Eine Frau schaut ein mit KI generiertes Gesicht in einer virtuellen Landschaft an

Microsoft entwickelt KI-Standards KI für den Mittelstand: Wie Standards sensibilisieren

KI verändert den Mittelstand. Wie dabei Standards und Grenzen sinnvoll eingehalten werden, zeigt nun Microsoft. Mittelstand Heute mit den Erkenntnissen...

Wie wichtig für künstliche Intelligenz (KI) Grenzen sind, merken wir noch allzu oft erst, wenn es zu spät ist: Zum Beispiel, wenn sie missbräuchlich benutzt wird – etwa um Stimmen zu imitieren und Personen zu täuschen. Microsoft hat sich genau dafür nun interne Standards gesetzt. Entwickler des IT-Giganten, die in Zukunft KI programmieren, sollen sich an diesen Leitlinien orientieren. Mittelstand Heute fasst zusammen:

Intelligenz in der Erkennung von Sprache: KI besser trainieren

Bei der Entwicklung seiner neuen Standards, lässt sich Microsoft nach eigener Aussage von humanen Werten leiten, wie:

  • Fairness
  • Zuverlässigkeit
  • Recht auf Privatsphäre und Sicherheit
  • sowie umfassende Teilhabe, von Transparenz und Verantwortung.

Auf Basis dieser ethischen Werte unterstützt der IT-Konzern eine verantwortungsvolle KI. KI solle sich auf diese Weise das Vertrauen der Gesellschaft verdienen, so Microsoft.

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Dazu muss man wissen: KI ist per se weder gut noch böse. Dennoch kann künstliche Intelligenz gesellschaftlich unfair sein. Dann nämlich, wenn sie mit falschen, unvollständigen oder einseitigen Daten trainiert wird und dieses Ungleichgewicht bei Tests und Kontrollen nicht auffällt. Genau genommen sei dieses Phänomen die Ursache der am weitesten verbreiteten Probleme von KI, so Microsoft.

Und so war es denn auch, wie eine wissenschaftliche Studie herausgefunden hat: Demnach ist aktuell die Vielfalt der Sprachen mit unterschiedlichem kulturellem und regionalen Hintergrund nicht ausreichend in entsprechender KI berücksichtigt. Hintergrund: Microsoft bietet in Azure einen Service an, der in mehr als 100 Sprachen und Varianten Audioaufnahmen und -streams in Text umwandelt.

Für mehr Fairness und Teilhabe hat der IT-Konzern nun Soziolinguistik-Expertinnen und -Experten zu Rate gezogen, um diese Diversität besser zu erfassen und in der künstlichen Intelligenz abzubilden. Zudem wurde die Basis der Daten vergrößert, um Lücken im Training der Sprache-zu-Text-Technologie der künstlichen Intelligenz zu schließen.

Im Video: Künstliche Intelligenz mit Microsoft Azure Quelle: Microsoft Azure (YouTube)

KI und Gesichtserkennung: Auf Sicherheit programmieren

Die Cloud-Computing-Plattform Microsoft Azure kann mit der Funktion Custom Neural Voice aus einer natürlichen Stimme eine künstliche erzeugen. Diese ähnelt dem Original täuschend echt. Die KI lässt sich laut Microsoft gewinnbringend im Bildungswesen, in der Unterhaltung und bei der Inklusion einsetzen. Diese fast perfekte Täuschung bringt jedoch auch die Gefahr mit sich, missbräuchlich eingesetzt zu werden.

Ähnliches gilt in Azure für die Gesichtserkennung mit KI. Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und aus bildlichen Darstellungen von Menschen Identitätsmerkmale wie Geschlecht oder Alter abzuleiten, hat laut Microsoft Diskussionen zum Schutz von Daten und Persönlichkeitsrechten mit KI entfacht.

Zukünftig sollen deshalb einerseits die echten Sprecherinnen und Sprecher an der Erstellung ihrer künstlichen Stimme für die künstliche Intelligenz aktiv beteiligt sein. Außerdem hat Microsoft ein mehrschichtiges Kontrollsystem eingeführt und dieses transparent kommuniziert. Und auch dem offenen Zugang zur Gesichtserkennung sollen so Grenzen gesetzt werden. "Wir möchten den Zugang zu unserem Service auf Geschäftskunden und Partner sowie die Zahl der Einsatzszenarien beschränken und dies jeweils individuell vertraglich vereinbaren", erklärt Microsoft. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem sicheren und gerechten Einsatz von KI.

Quelle: Mehr Infos zum Thema verantwortungsvolle KI? Zur Pressemeldung und zum vollständigen Whitepaper von Microsoft gelangen Sie hier!

Quelle Aufmacherbild: Sergey Nivens/stock.adobe.com