Für Multicloud-Umgebungen
Cybersecurity Mesh und Zero Trust sind die IT-Security-Trends der Stunde. Was verbindet die beiden Konzepte und was bedeutet die Cybersecurity Mesh Architecture?
Cybersecurity Mesh und Zero Trust sind die IT-Security-Trends der Stunde. Was verbindet die beiden Konzepte und was bedeutet die Cybersecurity Mesh Architecture?
Konventionelle IT-Security geht von einer klaren Schwarz-Weiß-Trennung aus: Der Angreifer ist draußen, der Freund drinnen. In hybriden Multi-Cloud-Architekturen kommt ein solches Burg-Prinzip an seine Grenzen: Denn hier können Benutzer, Geräte und Anwendungen nicht mehr so einfach einem Ort und System zugeordnet werden. Ein Beispiel: Ein Kundendienst-Mitarbeiter im Außendienst benötigt zwar Zugriff auf Unternehmensressourcen, ist dabei aber nicht mehr on-premises.
Dies zeigt: Heutige System- und Security-Architekturen bestehen nicht mehr nur aus einer Lösung, die auf einem Server läuft. Stattdessen kombinieren IT-Abteilungen neue Lösungen aus einer Vielzahl von Einzellösungen, die oft über die Cloud als Service verfügbar gemacht werden (Software as a Service). Unternehmen brauchen deshalb ein neues Security-Konzept, das die Absicherung von dezentralen IT-Infrastrukturen ganzheitlich betrachtet.
Genau hier kommt Cybersecurity Mesh ins Spiel. Seit Gartner das Thema zum Top Technology Trend 2022 erklärt hat, ist der Begriff in aller Munde und wird oft im gleichen Atemzug mit Zero Trust genannt. Was sich dahinter verbirgt, erfahren Sie hier bei Mittelstand Heute. Außerdem erhalten Sie Tipps, wie Sie eine Cybersecurity Mesh Architecture am besten umsetzen.
Mit Cybersecurity Mesh denken Unternehmen die modulare Natur heutiger System- und Security-Architekturen von Anfang an mit. Unter Cybersecurity Mesh versteht man einen Security-Ansatz, der viele verteilte Sicherheits-Tools in einem kollaborativen Ökosystem vereint. Die einzelnen Komponenten arbeiten zusammen und lassen sich über ein zentrales Richtlinien-Management steuern. Security-Kontrollen finden nicht mehr nur am Netzwerkrand statt, sondern in verschiedenen Zonen der hybriden Multicloud-Umgebung. Jede Zone wird in einem mehrstufigen Konstrukt mit granular konfigurierbaren Parametern abgesichert und überwacht.
Cybersecurity Mesh ist der richtige Ansatz für Sie, wenn Sie eine IT-Landschaft haben, die sich aus folgenden Komponenten zusammensetzt:
Cybersecurity Mesh ist die Antwort auf heutige modulare IT-Infrastrukturen. Das Konzept bringt für Unternehmen folgende Vorteile:
In einem Cybersecurity Mesh arbeiten einzelne Security Tools ganzheitlich zusammen. Die Architektur umfasst vier Ebenen:
Zero Trust bedeutet so viel wie „Vertraue niemandem“: Kein Benutzer, kein Dienst und kein Gerät gilt als sicher, bevor es oder er sich nicht authentifiziert hat. Niemand erhält einen Vertrauensvorschuss, ganz gleich, ob er sich innerhalb oder außerhalb der Unternehmens-Netzwerk-Grenzen befindet. Was alles zu einem Zero Trust-Konzept gehört, lesen Sie in folgendem Beitrag...
Cybersecurity Mesh und Zero Trust gehören zusammen. Beiden Ansätzen liegt zugrunde, dass es kein sicheres „Innen“ im Netzwerk mehr gibt. Jeder Zugriff auf eine Ressource muss daher überprüft und autorisiert werden. Nur dann ist es möglich, einzelne Komponenten einer IT-Umgebung modular abzusichern.
Mit Zero Trust gibt es kein „Drinnen“. Was zählt, ist das Netzwerk und wenn dessen Elemente sich austauschen, müssen sie erst einmal nachweisen, dass sie überhaupt autorisiert sind, ihre jeweiligen Anfragen auszuführen. Somit ist Cybersecurity Mesh eine Erweiterung des Zero-Trust-Ansatzes, um die zentralisierte Orchestrierung sowie Überwachung der einzelnen dezentralen Komponenten der IT-Sicherheits-Architektur abzuwickeln.
Mit diesen 3 Tipps führen Sie Cybersecurity Mesh in Ihrem Unternehmen ein:
André Wetzel ist Cybersecurity Architect beim Business-IT-Spezialisten All for One Group. Bild: All for One Group
IT-Security-Experte mit AnleitungIn 8 Schritten zu mehr Business Resilience!
Cybersecurity-Experte André Wetzel vom Business IT-Spezialisten All for One Group empfiehlt 8 Schritte für eine bessere Business Resilience gegen Cyberangriffe:
- Zero Trust einführen
- Zugriffszonen erstellen
- Netzwerk segmentieren
- Zugriffsrechte der Nutzer auf das notwendige Minimum reduzieren
- Bestehende Logs und Events konsolidieren
- Dashboards einrichten
- Events ableiten
- Security-Infrastruktur erweitern
Während IT-Umgebungen immer größer und fragmentierter werden, wächst auch die Angriffsfläche. Traditionelle, Perimeter-orientierte Sicherheitskonzepte reichen nicht mehr aus, um für Schutz zu sorgen. Denn wenn es keinen klaren Netzwerkrand und kein sicheres Innen mehr gibt, muss Security ebenfalls weit verteilt erfolgen. Cybersecurity Mesh ermöglicht es, ein modulares Sicherheits-Ökosystem aufzubauen, das alle Angriffsvektoren abdeckt und skalierbar ist, aber trotzdem als Einheit fungiert. Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz auf Basis von Zero Trust ist es noch möglich, sich vor komplexen Cyberangriffen zu schützen und die Business Resilience zu erhöhen.
Quelle Aufmacherbild: geniusstudio/stock.adobe.com