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Warum eine Migration auf SAP S/4HANA für das Unternehmen Hirschvogel so wichtig war und welche Vorteile daraus entstanden, lesen Sie in diesem Erfahrungsbericht.
Warum eine Migration auf SAP S/4HANA für das Unternehmen Hirschvogel so wichtig war und welche Vorteile daraus entstanden, lesen Sie in diesem Erfahrungsbericht.
Lieber früher als später auf SAP S/4HANA umsteigen - das war die Devise der Hirschvogel Group. Dass das kein Hobby-Projekt werden würde, war dem weltweit agierenden Automobilzulieferer aus dem bayrischen Denklingen von Anfang an klar. Doch dank der Unterstützung des Business-IT-Dienstleisters All For One Group und dem SNP-Bluefield-Ansatz kann Hirschvogel schon bald mit dem neuen ERP-System von SAP live gehen.
Wie es zum Wechsel kam, welche Strategie die Berater der All for One Group gemeinsam mit Hirschvogel verfolgt haben und welche 3 Tipps Jörg Ringmeir, Global Head of IT bei Hirschvogel, Unternehmen, die ebenfalls zu S/4HANA von SAP wechseln wollen, mit auf den Weg geben möchte, erfahren Sie hier von Mittelstand Heute.
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Das wollte die Hirschvogel Group mit dem Wechsel zu SAP S/4HANA erreichen
Darum war der Bluefield-Ansatz für den Wechsel zu SAP S/4HANA die beste Strategie
SAP S/4HANA ist eine Echtzeit-ERP-Suite der nächsten Generation von SAP und wurde vollständig auf der leistungsfähigen In-Memory-Datenbank SAP HANA entwickelt. SAP HANA steht für High Performance Analytic Appliance. Mit der In-Memory-Technologie ist es möglich, die immer größer werdenden Datenmengen besser analysieren, auswerten und bereitstellen zu können.
Neben der Datenbank SAP HANA und der SAP HANA Cloud Platform ist die SAP Business Suite 4 SAP HANA oder kurz S/4HANA das dritte große Produkt, das das HANA-Label trägt. Bei SAP S/4HANA handelt es sich um die nächste Generation der Anwendungssuite von SAP – nach SAP R/2, SAP R/3, SAP ERP also ein SAP R/4 – nur eben unter dem Namen S/4HANA. Dabei bedeutet das S das Prinzip Simple. Die wichtigsten Vorteile von SAP S/4HANA sind:
Die Hirschvogel Group mit Stammsitz im bayerischen Denklingen ist einer der größten, weltweit operierenden Automobilzulieferer. Sie beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter an zehn Standorten in verschiedenen Ländern und hat rund 3.500 SAP-Nutzer. „Bereits 2018, als ich die Leitung der IT-Business Services übernommen habe, schwebte das Thema SAP S/4HANA in einer großen Blase über uns“, erinnert sich Jörg Ringmeir, Global Head of IT bei Hirschvogel. „Wir waren damals aber überhaupt nicht in der Lage, es zu greifen. Daher haben wir einen Partner gesucht, der uns an der Hand nimmt und von dessen Erfahrungen wir profitieren. Wir wollten uns nicht das komplette Vorgehen selbst überlegen, sondern ein erprobtes Drehbuch anwenden.“
Hirschvogel aus dem bayrischen Denklingen setzt auf SAP S/4HANA. Bild: All for One Group/Hirschvogel
Mit der All for One Group hat Hirschvogel den richtigen Partner gefunden. Mit seinem Conversion/4-Abo und dem SNP-Bluefield-Ansatz kann der Business-IT-Dienstleister ein vielfach in der Praxis bewährtes, reproduzierbares Verfahren anbieten, das den Umstieg auf SAP S/4Hana so einfach und effizient wie möglich gestaltet.
Zunächst setzten sich Hirschvogel und die All For One Group zusammen, um in einer Vorstudie Potenziale und Risiken zu identifizieren und die Rahmenbedingungen für das Projekt abzustecken. Innerhalb von zwölf Wochen entstand so ein management-taugliches Konzept für die Migration auf SAP S/4HANA, das die Geschäftsführung überzeugte.
Aus dem gemeinsamen Workshop mit den Beratern der All for One Group ergaben sich drei Kernziele, die die Hirschvogel Group durch die Transformation zu SAP S/4HANA erreichen will:
„Natürlich haben wir im Vorprojekt auch gesehen, dass die Transformation ein enormer Aufwand ist“, erklärt Jörg Ringmeir. „Aber der wäre in ein paar Jahren nicht geringer, sondern sogar noch höher. Bei der Risikoermittlung haben wir uns vor allem gefragt: Was passiert, wenn wir erst 2025 umsteigen?“ Warten ist für Hirschvogel keine Option. Zum einen möchte das Unternehmen nicht riskieren, in einen Berater-Engpass zu geraten.
Den Experten zufolge könnte es bald schwer werden, den richtigen Partner zu finden. Zum anderen wächst die Systemlandschaft der Gruppe aufgrund der Digitalisierung kontinuierlich. Damit wird auch das SAP S/4HANA-Transformations-Projekt immer komplexer. „Wir wollen lieber schnell eine neue ERP-Basis schaffen, bevor wir in weitere Digitalisierungsinitiativen starten“, so Ringmeir.
Im Rahmen des Umstiegs möchte Hirschvogel zwar Prozesse optimieren, aber nicht alles Bestehende über Bord werfen. „In bestimmten Prozessen sind wir schon auf einem ziemlich guten Level“, sagt Ringmeir. „Sie sind nah am Standard, funktionieren gut, und die Fachabteilungen sind zufrieden.“ In anderen Bereichen hat das Unternehmen gemeinsam mit der All For One Group Optimierungspotenziale identifiziert.
So ist der Automatisierungsgrad im Supply Chain Management zum Beispiel noch gering und soll verbessert werden. Schnell war klar, dass die ideale Vorgehensweise für die Transformation der SNP-Bluefield-Ansatz ist: Er ermöglicht es, selektiv Daten mitzunehmen, aber auch ausgewählte Prozesse und Einstellungen zu harmonisieren, zu standardisieren und optimieren.
Für den Wechsel nach SAP S/4HANA gilt es den ohnehin enormen Aufwand bei tiefgreifenden Veränderungen in ERP-Landschaften möglichst zu verringern: Während mit dem Greenfield-Ansatz ein komplett neues System mit neuen Prozessen und Konfigurationen erstellt wird, geht es bei dem Brownfield-Verfahren darum, zunächst ein neues System anzulegen und danach alte Daten in das System zu migrieren. Beide Ansätze fordern vor allem von größeren Unternehmen eine Aufarbeitung ihrer bestehenden Systeme.
Der Bluefield-Ansatz vereint die Vorteile von Greenfield und Brownfield und ist sozusagen die goldene Mitte für den Wechsel zu SAP S/4HANA: Unternehmen können Stamm- und Bewegungsdaten gezielt selektieren und im neuen System weiter nutzen, historische Daten werden archiviert. Der Beratungsaufwand, die Projektlaufzeit und die Kosten werden somit erheblich reduziert.
Im ersten Schritt erfolgte eine Analyse der Ist-Situation. Wie global einheitlich sind die Prozesse schon? Wie standardisiert werden sie bereitgestellt? Wie viele Subsysteme und wie viele Tools von Drittanbietern sind im Einsatz? Wichtig war zudem das Thema Prozesseffizienz: Wie lässt sich messen, dass die Prozesse besser werden?
Im zweiten Schritt identifizierte das Projekt-Team Lücken und entwickelte Lösungskonzepte. Derzeit bauen die All For One Group und SNP zusammen mit der Inhouse-IT das neue Produktivsystem auf, laden die ersten Daten hinein und bereiten die funktionalen Tests vor. Die Crystal BridgeTM-Plattform von SNP ermöglicht es, die Migration und Transformation hochautomatisiert durchzuführen.
Anfang 2023 sollen dann alle Standorte in einem Big Bang live gehen. Damit ist das Projekt aber noch nicht abgeschlossen. Im Nachgang will Hirschvogel zum Beispiel das Thema PP/DS angehen, also die Feinplanung der Ressourcen, die zur Produktion benötigt werden. Da dies aus organisatorischer Sicht hochkomplex ist und weitreichende Veränderungen im gesamten Unternehmen mit sich bringt, hat man das Thema erst einmal zurückgestellt.
ErfahrungswerteUmstieg auf SAP S/4HANA: 3 Tipps aus der Praxis für andere Unternehmen
„Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den Termin am Anfang 2023 halten können“, sagt Jörg Ringmeir. „Gemeinsam mit unseren Partnern, der All For One Group und SNP, schaffen wir das.“ Für andere Unternehmen, die den Umstieg auf SAP S/4HANA planen, hat er drei Empfehlungen:
- Seien Sie sich der Komplexität bewusst und machen Sie sich Gedanken, was Sie in die eigentliche Transformation packen und was Sie lieber nach hinten schieben möchten.
- Der Umstieg auf SAP S/4HANA ist kein reines SAP-Projekt, sondern ein Lifecycle-Projekt für nahezu die komplette Systemlandschaft. Jedes System, das mit SAP S/4HANA verknüpft ist, muss aktualisiert werden. Manche Tools bieten die Möglichkeit gar nicht. Dann muss man Ersatzprodukte suchen.
- Die Transformation betrifft das ganze Unternehmen. Sie lässt sich nicht allein aus der IT heraus gestalten, sondern muss am Top-Management aufgehängt werden.
Quelle Aufmacherbild: Hirschvogel