Von Knowledge-as-a-Service bis DIY-HR
Wie digitalisiert die Dienstleister-Branche? Mittelstand Heute mit einem kurzen Überblick über die wichtigsten Trends.
Wie digitalisiert die Dienstleister-Branche? Mittelstand Heute mit einem kurzen Überblick über die wichtigsten Trends.
Wie gehen Dienstleister die digitale Transformation eigentlich selbst an? Spätestens seit der Corona-Krise hat auch die Digitalisierung bei Dienstleistern richtig Fahrt aufgenommen: Agenturen, IT-Dienstleister, Beratungs-Unternehmen genauso wie Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Logistikunternehmen, Service-, Finanz- oder Versicherungsdienstleister. Hier und dort lassen sich bestimmte Digitalisierungstrends immer wieder entdecken. Hier nur die wichtigsten Digitalisierungs-Trends für Dienstleister in Kürze:
In der Vergangenheit haben sich erfolgreiche Dienstleister meist durch ein Heer an eigenen Experten ausgezeichnet. Diese dienten zugleich der Reputation des Unternehmens; kein Wunder, dass Fachleute oft als Aushängeschild auf Websites vorgezeigt wurden. In der Zwischenzeit hat sich der Trend jedoch umgekehrt: Einige Dienstleister gehen dazu über, in Projekten auf externe Expertenteams zu setzen und wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren. Das geht bis hin zu kompletten Talentpools, auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden kann.
Insbesondere der Anteil an Unternehmen, die ihre IT-Abteilung auslagern, wächst zunehmend. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verfügen immer seltener über einen eigenen Leiter für die IT oder eine entsprechende eigenständige Abteilung. Dienstleister bedienen sich deshalb auch selbst bei anderen Dienstleistern - zum Beispiel bei Business-IT-Dienstleistern mit umfassendem Beratungs-Know-how.
Nicht nur die Personalsituation ändert sich, sondern auch die Bedingungen für die vorhandene Belegschaft. Spätestens seit Corona ist das Homeoffice fester Bestandteil in der Dienstleister-Branche geworden. Häufig ist auch von Remote-Arbeit die Rede, was generell das Arbeiten fernab von einem festen Bürostandort meint, egal ob zu Hause, unterwegs oder im Stadtpark.
Darüber hinaus werden immer mehr Routineaufgaben automatisiert und so mehr Zeit für Kernaufgaben geschaffen. Besonders bemerkbar macht sich das etwa im HR-Bereich, wo es schon in vielen Unternehmen üblich ist, dass Krankmeldungen oder Urlaubsanträge digital eingereicht werden können. Hinzu kommen neue HR-Software-Lösungen, sogenannte Employee Self Services, die HR-Abteilung von Verwaltungsaufgaben zunehmend entlasten.
Ferner gehen viele Dienstleister dazu über, verstärkt auf wissensbasierte Produkte oder digitale Services zu setzen. Solche Entwicklungen werden meist abteilungsübergreifend oder mit Unterstützung der IT generiert; Forschung und Entwicklung finden damit im gesamten Unternehmen statt. Was ebenfalls im Kommen ist, sind Abonnements anstelle von einmaligen Verkäufen. Dabei wird dann etwa eine Serviceleistung zu einem regelmäßigen Teil eines Produkts.
Nicht zuletzt liegen intelligente Angebote voll im Trend. Diese werden auf Plattformen generiert, die auf Basis von zurückliegenden Angebotshistorien funktionieren. Damit soll ein Ausgleich zwischen anspruchsvolleren Kunden auf der einen Seite und Profitabilität auf der anderen Seite geschaffen werden.
Die Digitalisierung von Dienstleistern betrifft übergreifend Produkte und Strukturen gleichermaßen. Alles in allem wird das virtuelle Unternehmen immer mehr Realität. Doch wie sieht es exemplarisch in einer bestimmten Branche aus?
IT-Dienstleister oder Beratungsunternehmen empfehlen ihren Kunden meist dieses oder jenes Digitalisierungs-Projekt, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben. Allein aus diesem Grund müssen sie auch ihre eigene Digitalisierung im Blick behalten, denn der Markt für Beratungs-Unternehmen boomt – entsprechend ist alles gefragt, was für mehr Effizienz sorgt.
Das kann beispielsweise ein modernes ERP-System als Kern sein, um Geschäftsprozesse zu optimieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Darüber hinaus kann ein zeitgemäßes ERP flexibel erweitert werden und somit Ressourcen noch besser einsetzen, wodurch in Wachstumsphasen nur bedingt neue Mitarbeiter eingestellt werden müssen. Für individuelle Anforderungen können spezielle Add-ons angewendet werden - kleine Software-Lösungen, die flexibel an das Cloud ERP angebunden, Prozesse noch schneller und effizienter werden lassen.
Ein modernes ERP-System wird zum Ausgangspunkt für das intelligente Unternehmen. Jetzt mehr dazu in unserer kostenlosen Broschüre erfahren: Wie Dienstleister von einem Cloud ERP profitieren. Grafik: All for One Group
Ein weiteres Beispiel ist der Umgang mit der Beratungshistorie: Wird sie digital dokumentiert, können zukünftige Beratungsbedürfnisse und mögliche Angebotspakete für Kunden besser eingeschätzt werden.
Eine Digitalisierung von Controlling-Prozessen ermöglicht ein Controlling quasi in Echtzeit. Echtzeit-Controlling erlaubt es Unternehmen, Soll-Ist-Vergleiche möglichst schnell und durchgängig digital umzusetzen. Tagesaktuelle Vergleiche zwischen kalkulierten Soll-Kosten und gebuchten Ist-Kosten sind so auf Knopfdruck abrufbar und sollen Mitarbeiter bei der Zwischen- und Nachkalkulation entlasten. Auch bei der Kostenrechnung, Planung oder Budgetierung sorgt eine Digitalisierung hier für Mehrwerte.
Ein weiterer Trend in diesem Bereich ist Knowledge-as-a-Service. Fachwissen wird dabei nicht mehr in eine (Beratungs-)Leistung übersetzt, sondern direkt dem Kunden zur Verfügung gestellt, zum Beispiel via Cloud-Plattform. Mit Workshops, Webinaren oder Online-Schulungen wird das Wissen entsprechend vermittelt. Anstelle von stundenbasierten Abrechnungen können hier Pauschalbeträge abgerechnet werden – ein neues Geschäftsmodell dank digitaler Lösung.
Neue Geschäftsmodelle, mehr Umsatz und eine höhere Produktivität sind nur einige der Vorteile von digitalisierten Dienstleistungen. Wenn Dienstleister den Schritt in eine digitale Zukunft wagen, gelingt es noch besser, maßgeschneiderte Dienstleistungen anstelle von Produkten von der Stange anzubieten. Nicht zuletzt können durch die Transformation Marktdynamiken besser bewältigt werden.
Quelle Aufmacherbild: jirsak/stock.adobe.com